Wir setzen uns für eine sinnvolle Verdichtung und die Schaffung von bezahlbarem und lebendigem Wohnraum auf dem Hardturm-Areal ein. 137m hohe Betontürme und durchgängig versiegelter Boden entsprechen nicht dem Bild einer lebenswerten Stadt. Deshalb sagen wir: «NEIN zu Ensemble, NEIN zur Rendite-Stadtentwicklung auf dem Hardturm-Areal!»
Nein am 27. September 2020
NEIN zur Vollversiegelung des Areals zu 90%
Weltweit stellen Städte medienwirksam auf extensive Begrünung gegen Klimaerwärmung um. Doch in Zürich soll öffentlicher sozialer Grünraum ersatzlos geopfert werden für den Investor Credit Suisse, der fast täglich mit klimaschädlicher Umweltpolitik von sich reden macht? Das Bauprojekt sieht eine Versiegelung einer Fläche von fast 55’000 Quadratmetern vor, mit einer flächendeckenden Tiefgarage für ca. 700 Fahrzeuge. Es ist zu bezweifeln, dass Fallwinde, die sich durch die Aufheizung von dem total versiegelten Areal rund um die Wohn- und Geschäftstürme bilden, Abhilfe für Hitze sind. Auch die spärlichen Pocket-Wälder reichen nicht aus, Aufheizung vorzubeugen.
NEIN zu teuren Rendite-Wohnungen
auf städtischem Boden
570 Rendite-Wohnungen stehen 174 gemeinnützigen in zwei 137m hohen Türmen gegenüber: das entspricht nicht dem Drittel-Ziel gemeinnütziger Wohnungen in der Gemeindeordnung der Stadt.
Die Investoren liegen falsch mit ihrer Drohung, beim Scheitern des Projekts an der Urne würden noch mehr teure Wohnungen gebaut. Da die grössere Bauparzelle C der Stadt gehört, könnte bei einem Rückkauf im Gegenteil mehr bezahlbarer Wohnraum entstehen. Sollte die Credit Suisse ihr Rückkaufrecht auf Parzellen A und B wahrnehmen, gelten für das Areal ausserdem die üblichen Hochhaus-Richtlinien, auf die die Stadt dann kaum verzichten würde. Doch: der Rückkauf ist eine verhandelbare Option!
NEIN zur Zerstörung von Biodiversität
Laut Bericht des Weltbiodiversitätsrats sind 60% aller Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Die Stadt ist nach kommunalem Richtplan verpflichtet, 40ha mehr Grün- und Freiflächen zu schaffen. 5.5ha Grünraum mit hoher Artenvielfalt auf dem Hardturm-Areal einem Investoren-Projekt zu opfern ist daher unverantwortbar und widersinnig. Und das private Rendite-Projekt der Credit Suisse erfüllt die Anforderungen an einen angemessenen Grünanteil zum Erhalt der Biodiversität nicht.
NEIN zu einem unbelebten Areal
mit 137m hohen Rendite-Türmen
«Ensemble» mit den beiden 137m hohen Büro- und Wohntürmen ist ein reines Rendite- und Status-Objekt des Bauherren Credit Suisse. Bei Hochhäusern geht für Erschliessung, Lüftungs- und Sanitäranlagen sowie Sicherheit viel Wohnfläche verloren. Durch die hohen Kosten für Bau und Unterhalt entsteht unnötig teurer Wohnraum mit bis zu 30% höheren Mieten gegenüber herkömmlicher Bauweise. Die Folgen sind teure Luxuswohnungen in den oberen Etagen mit grosszügigen Grundrissen, um die Kosten auszugleichen. Die beiden Hochhäuser dienen keiner menschenfreundlichen Verdichtung, schlimmer noch, sie stapeln Menschen einfach zu Renditezwecken übereinander. Das Projekt «Ensemble» trägt nichts zu einem lebendigen und durchmischten Stadtteil bei.
NEIN zu endlosen Staus
von und nach Bern/Basel
Die Polizei sperrt bei Risikospielen das Letzigrund-Stadion aus Sicherheitsgründen weiträumig ab. Die Folge sind bereits heute Staus zwischen Autobahnausfahrt Hardturm und Escher-Wyss.
Werden in der geplanten Credit-Suisse Arena auf dem Hardturm-Areal Risikospiele ausgetragen, wird die Polizei Pfingstweid- und Hardturmstrasse direkt absperren. Kilometerlange Staus auf der Autobahn von und nach Basel/Bern und bis zum Escher-Wyss-Platz werden die Folge sein.
NEIN zu neuen Sicherheitsproblemen
durch die Credit-Suisse Arena
Gewaltausschreitungen ausserhalb von Stadien sind ein erhebliches Sicherheitsproblem. Ein wichtiges Kriterium moderner Stadien ist deshalb die direkte Anbindung an die Bahn und ein Standort ausserhalb von Wohnquartieren. Die geplante Credit-Suisse Arena liegt jedoch weit entfernt von einem Bahnhof. Auch hat sich Zürich-West in den letzten zwanzig Jahren vom Industriequartier zu einem Wohnquartier entwickelt.
Die fehlenden getrennten Zugänge zur rechten und linken Kurve der Credit Suisse-Arena erhöhen das Sicherheitsrisiko. Die Polizei rechnet deshalb schon heute mit deutlich höheren Kosten, um die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten zu können.